Amb. 317b.2° Folio 118 recto (Mendel II)

Material:Papier  Blattmaße::H 305 x B 212  Wasserzeichen:Nichts erkennbar   Zustand:Der Rand des fleckigen und verschmutzten Blattes ist brüchig, die rechte untere Ecke fehlt. Unten wurden zahlreiche kleinere Risse mit Papier geschlossen. Das Bildnis ist berieben. 

Maltechnik:Pinselmalerei  Farbauftrag:Wasser- und Temperafarben, Höhung in Weiß  Bildmaße:H 237 x B 177  Künstler:N.N.  Datierung:1638 

Literatur:Zu Hans Jamnitzer NKL 2007, Bd. 2, S. 729.  Kommentar:Hans Jamnitzer d.J. war der Sohn des gleichnamigen Goldschmiedes und Enkel des Wenzel Jamnitzer. 1627 trat er in die Landauersche Zwölfbrüderstiftung, schied dort aber im Streit mit dem Pfleger aus und wurde im Tausch mit dem alten Schaffer der Mendelschen Zwölfbrüderstiftung dort aufgenommen. 

Transkription:Anno. 1638. Ady. 15. October. Ist Hanß Gomitzer ein Schumacher, so in der andern Stifftung ein bruder geweßen, und weil in der Herr Pfleger alta nit mehr leiden wollen, also ist er in diese Zwelffbrüeder Stifftung vertauscht worden gegen den alten Schaffer Georg Zeßen genandt, seines alters 76 Jahr.

Dahinter:
Dießer Ist an seinem Schöpffer und Erlößer in seinem hohen alter welches er dann uff die 86 Jahr gebracht Treyloß und mainrychig worden, ihme selbsten das leben den 7 October(is) An(no) 1647 zwischen ein genacht und Carauß abkürtzt, und weil die andern gebett er aber under dessen sich in seiner zellen oder Schlaffkam(m)er erhenkt, wiewohl solcher trawriger fall in dieser Stifftung noch nicht geschehen gott geb d(as) diß auch der letzte sey Gott der Almächtige wolle d(er) armen Seelen gnädig sein.

Oberhalb des Bildnisses:
552 

Kommentar:Der erste Teil der Inschrift entstand nach der Aufnahme des Bruders in die Stiftung, der zweite Teil nach dessen Selbstmord.  Datierung:1638; 1647  Technik:Schwarze Tinte 

Anmerkung:Rechts oberhalb des Bildnisses steht in Blei die Blattzählung "118". 

Vorname(n):Hanß (Hans)  Nachname(n):Gomitzer (Jamnitzer; Gamitzer; Gomitzer) 

Brudernr.:552  Kategorie:Bruder  Beruf(e):Schumacher (Schuster; Altschuster; Flickschuster)  Berufsgruppe(n):Lederverarbeitendes Gewerbe  

Herkunft:Nürnberg  Lebensdaten:1565.04.20. (Taufe) - 1647.10.07.  Krankheit(en):---  Todesursache:Selbstmord (Erhängen)   Todeszeitpunkt:Nacht  Todesort:Nürnberg  Bestattungsort:Nürnberg 

Aufnahmedatum:1638.10.15.  Aufnahmealter:76  Aufenthaltsdauer:9 Jahre  Fürbitter:---  Wohnort:---  Ämter und Titel:---  Kommentar:Das Taufdatum suggeriert eine kurz zuvor erfolgte Geburt. Doch stimmen die Altersangaben in der Inschrift dann nicht mit diesen überein. Jamnitzer starb durch Selbstmord. 

Örtlichkeit:Innenraum  Einrichtung:Sitzbank; Arbeitstisch; Bücherregal; Wandhaken; Fensteröffnung 

Körperhaltung:Sitzend  Tätigkeit(en):Gomitzer (Jamnitzer) sitzt auf seiner Bank und präsentiert in der Linken einen fertigen Halbschuh, in dem ein Leisten steckt. In der Rechten hält er eine Schuhmacherschiebelehre. Er trägt Kniehosen, eine geschlitzte Jacke, weißen Kragen, einen lilafarbenen Schal und eine Lederschürze. Auf dem Tisch stehen drei Paar Halbschuhe mit Schuhleisten und ein Paar Stiefel bereit, vier weitere Stiefel hängen über der Stange in der Fensteröffnung. An der Wand hängen vier Paar Schuhleisten, darüber im Regal stehen drei Paar Bücher. Ein Zuber mit Werkzeug, darunter ein Schustermesser, steht unter dem Tisch.  Material(ien):---  Arbeitsgerät(e):Schuhmacherschiebelehre; Schustermesser; Schuhleiste  Erzeugniss(e):Schuh; Stiefel 

Person(en):---